Geometrie kann ästhetisch sein – und die Ästethik kann geometrischen Gesetzmäßigkeiten folgen: Geometrie als universelles Thema in Kunst und Wissenschaft. Auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Geometrie und Graphik (DGfGG) stand diese Verbindung im Vordergrund. Zahlreiche Geometer aus Deutschland und Österreich beteiligten sich mit eigenen Beiträgen. Prof. Albrecht Beutelspacher berichtete über die Entwicklung des Mathematik-Museums in Giessen zu einer der erfolgreichsten Museen Deutschlands. Dr. Christoph Pöppe vom Verlag Spektrum der Wissenschaft berichtete von monumental-geometrischen Aktionen, die er mit Schülern erfolgreich durchgeführt hat.
Das Programm spiegelte die Vielfalt wieder, in der Geometrie in Wissenschaft, Lehre und Forschung, aber auch in Handwerk und Kunst und im Alltag zu finden ist. Der Bildhauer Klaus Becker aus Anröchte berichtete von seiner bilhauerischen Arbeit an grünem Anröchter Sandstein, Alexander Heinz von der Oloid-Woche in Basel, in der roter Buntsandstein bearbeitet wurde. Eine Reihe von Vorträgen veranschaulichten die Bedeutung der Geometrie im Design und auch in der Computer-Anwendung.
Parallel dazu fand in der ehemaligen Reichsabtei Aachen-Cornelimüster eine gleichnamige Ausstellung statt mit zahlreichen geometrischen Modellen, unter anderem von Ulrich Mikloweit, Daniel Lordick, Christoph Pöppe, Klaus Becker, Oliver Niewiadomski und Prof. em. Friedhelm Kürpig, der Tagung und Ausstellung organisiert hat. Eine erweiterte Neuauflage der Ausstellung ist für den April 2011 in Aachen im Super C der RWTH geplant.
Im Rahmen der Tagung wurde der von Friedhelm Kürpig gestiftete Phänomena-Preis verliehen, den in einer Abstimmung Alexander Heinz für seine gefalteten Papierpolyeder „FS Polyeder“ gewann. Eine Dokumentation der Tagung, der Ausstellung und des Wettberbwerbs sind als Tagungsband in Arbeit.